Hallo Igelfreunde,
ich bin neu hier im Forum und auch neu in der Igelhaltung. Und obwohl ich dachte, dass ich durch meine ewiglange Recherche durch hunderte Igelinformationsseiten jetzt auf alles gewappnet sein sollte - kommt es natürlich anders als man denkt.
Die Sache ist die, am Mittwoch haben mein Freund und ich unsere ersten beiden Jungigeldamen Brioche und Biskuit (3 Monate alte Geschwister) abgeholt. Zwar von einem Privatzüchter, aber die Halter haben einen äußerst netten und kompetenten Eindruck gemacht. Sie haben uns die komplette Igelfamilie gezeigt und vorgestellt, wir haben eine Checkliste und ein Futterpaket mitbekommen um die Ernährungsumstellung leichter zu gestalten.
Zum Transport habe ich eine Kleintiertransportbox mit Streu aufgefüllt und einer Weidenbrücke zum Verstecken ausgestattet. Als ich am Beifahrersitz die Box mit den Igel am Schoß hatte, hat man nach kurzer Zeit einen übelriechenden Gestank gemerkt.. Ich dachte zuerst, dass sie Stress haben und bestimmt koten was ja irgendwie total verständlich ist. Auf der einstündigen Heimfahrt ging das aber relativ oft so und eigentlich dachte ich schon, dass sie jetzt entweder schon in Ihrem eigenen Kot schwimmen oder recht oft pupsen vor lauter Stress.
Zuhause haben wir die Weidenbrücke rausgenommen und die beiden Süßen ins Terrarium gesetzt. In der Transportbox war aber kein einziges Würstchen sonder nur ein großer Urinfleck.
Ich hab das Streu weggeworfen, dann haben wir mal was gegessen um den beiden eine ungestörte Erkundungstour durchs neue Terrarium zu ermöglichen, und nachher stand die erste Fütterung an. Wir haben ihnen die Trockenfuttermischung von den Vorbesitzern und das gewohnte Nassfutter hingestellt und sie haben beides gierig verschlungen. In der kurzen Zeit zwischen heimkommen und füttern, haben sie es geschafft das komplette Terrarium mit diesem Gestank zu bedecken.
Ich war dann schon etwas schockiert, weil ich eigentlich überall gelesen habe, dass die Tiere an sich nicht riechen sonder nur die Ausscheidungen (Ich bin überhaupt nicht heikel, jedes Tier hat einen eigenen Geruch und auch ein Recht darauf..), aber mittlerweile merkt man es schon wenn man nur das Zimmer betretet obwohl die Glasscheiben zu sind und das ist dann doch schon etwas unangenehm.
Sooo elendig lange Rede und kurzer Sinn...
1) Die Vorbesitzer füttern ihre Igel schon immer mit einer eigenen Trockenfuttermischung. Und zwar 1 Teil Igelfutter, 1 Teil getrocknete Mehlwürmer und 3 Teile Kittenfutter. Außerdem geben sie jeden Tag Vitamintropfen von Trixie über das Futter. Sind das denn nicht viel zu viele Proteine für die Igelchen? Ich weiß ja, dass gerade die Jungen viel Nahrung brauchen wenn sie im Wachstum sind, aber täglich diese Mischung zur Verfügung stellen? Was sagen die erfahrenen Igelhalter dazu?
Ich will sie eigentlich auf normales Kittefutter (Sanabell,etc) umstellen und dann abwechslungsreicher ernähren.
2) Kann diese Ernährung eventuell der Grund für diesen starken Geruch sein? Bei den Haltern zuhause hat man so einen Geruch nicht wahrgenommen.. Sind vielleicht auch Stress und Angst vom Umzug der Grund dafür?
3) Oder ist vielleicht das falsche Streu die Ursache? Ich habe Holzspähnestreu von Chipsi Classic, weil es mir angemessen erschien und auch nicht wirklich ein spezielles angeführt wurde.
Wir entfernen täglich die Kot und Urinstellen und füllen mit neuem Streu auf, und es riecht noch immer wirklich unangenehm im Terrarium.. Eigentlich war nächste Woche die Fertigstellung des freizugänglichen Auslaufes geplant und da wäre das Terrarium dann ständig offen. Wenn das mit dem Geruch so bleibt müssen wir wohl mit den PC's ins Wohnzimmer auswandern.. aber ich kann mir auch nicht vorstellen das dieser beißende Geruch für die Tierchen angenehm ist..
Könnt ihr mir Tipps geben was ich am Besten tun kann?
Und dann habe ich noch zwei weitere Fragen um mein überfürsogliches Organ zum schweigen zu bringen..
1) Mein Thermostat regelt leider nur eine Temperatur (Fehlkauf), das heißt ich habe Tagsüber konstante 25 Grad auf der einen Hälfte und 22,5 auf der anderen - und nachts auch. Ist es sehr schlimm wenn die Temperatur im Terrarium Tag und Nacht gleichbleibt und nicht abfällt?
2) Haben Weißbäuche irgendwann mal einen konstanten Rhytmus oder sind sie wie Menschen, die einmal mehr müde sind und dann länger schlafen oder früher aufstehen? Seit wir sie haben sind meine beiden jeden Tag zu anderen Zeiten aktiv.. außerdem kommts mir so vor als wären sie jeden Tag scheuer und schüchtener geworden. Ganz am Anfang war es ihnen egal ob irgendwo der PC flackert und wir vor der Scheibe stehen und zusehen. Jetzt steht die eine erst ur spät auf und die andere hält sofort alles an wenn sie merkt das ich die Tür aufmache und verschwindet.. Es macht mir irgendwie Sorgen..
Ist das jetzt mal die Eingewöhnungsphase? Gibts hierzu irgendwelche Tipps um es den kleinen angenehmer zu gestalten?
Es tut mir furchtbar leid für diese Flut an Fragen, aber man will doch alles richtig machen, dass es den Tierchen lange gut geht und sie sich auch wohlfühlen.