Auslauf im Freien - Erfahrungen

Hallo zusammen,

hattet ihr eure WBI schon mal draußen?

Meine 2 Damen haben heute fast den ganzen Tag draußen verbrachten. Bella fand es nicht so gut, Isolde schien es recht gut zu gefallen. Gefressen haben trotzdem beide. Es sind aber auch beide offensichtlich froh wieder zu Hause zu sein. ....

Macht hier jemand auch so was?

LG PP

Huhu,

ich kann dir gleich sagen, dass dir jeder hier davon abraten wird. Es sind nunmal keine einheimischen Igel. Sind deine Igel Tagaktiv oder wie kommt es, dass sie tagsüber so aktiv sind?

Es sind nicht nur die Sichtbaren Gefahren, welche draußen lauern, sie können sich auch alle mögliche Krankheitserreger und unschöne Mitbewohner einsammeln.

Wie genau sieht denn ein Auslauf im Freien aus?

NEIN!
Auslauf in freier Natur ist aus mehreren Gründen absolut nicht empfehlenswert und ein reines Glücksspiel!
Erstens, wenn die nötigen Außentemperaturen herrschen, ist nachweislich nicht die natürliche Aktivitätszeit der Igel. Dann ist es nämlich Tag und die Tiere sind von Natur aus Dämmerungs- und Nachtaktiv. Für gewöhnlich verstecken sich die Tiere während des Tages aus natürlichem Drang, um vor Fressfeinden sicher zu sein und auch, weil sie aufgrund ihrer Natur das offene Sonnen- und Tageslicht meiden. Zudem ist direkte Sonneneinstrahlung für die Augen der Igel nicht gut, da diese anatomisch auf Dämmerungszeit programmiert sind.
Direkte Sonneneinstrahlung ist ebenfalls nicht gut. Zudem herrschten heute ja auch noch nicht sooo die besten Temperaturen (außer eben in direkter Einstrahlung), sodass es unter Umständen durch die Unterkühlung (Zugluft, kühle der Erde ect) zu Erkrankungen (Blasenentzündungen, Erkältungen, Lungenentzündung ect) kommen kann.

Zweitens, ist die hiesige Flora und Fauna absolut nicht für diese empfindlichen Tiere geeignet! Sie sind ganz einfach die hier vorkommenden Bakterien und Keime, sowie Pflanzen und Substanzen nicht gewöhnt und dies kann zu schweren Schäden/Erkrankungen und im schlimmsten Fall zum Tode der Tiere führen.
Ebenso wie gefährliche und unnötige Parasiten!
Wir hatten schon einige gemeldete Fälle, bei denen einige Unwissende/es gut meinende Halter die Tiere draußen hatten und diese entweder danach Parasiten aufwiesen und einige sogar schwer erkrankt und/oder verstorben sind!
Das sind wirklich geschehene Fälle und meine Ausführungen beruhen sowohl auf jahrelanger Erfahrung, als auch auf die natürliche Beobachtung.

Fazit: die domestizierten afrikanischen Weißbauchigel/exotische Igel, gehören NICHT nach draußen. Das ist kein Gefallen, den man seinem Igel tut, sondern schlichtweg gefährlich!

Daher, bitte nicht nochmal, auch wenn man es gut meint!

Lg Kitty

Hi,

meine Damen stehn meist gegen Nachmittag auf, machen ihre ersten Runden und fressen. Das war die Zeit, wo ich sie eingesammelt und auf die warmen Platten unter einen Gitterkäfig (150*60cm) setzte.

Drinnen war es kühler wie draußen. Sie stehen / standen geschützt an der Mauer in unserer Nähe, mit Häuschen, Röhre, Wasser, Futter, Schatten und Sonnenecken. Windgeschützt und trocken natürlich.

Wenn sie sich vom Heu und Stroh und beim Laufen auf dem Boden nichts holen, wage ich es zu bezweifeln, dass sie in einem so kontrollierten Eck was abkriegen.

LG PP

Ich schließe mich an es ist gegen die Natur und zu gefährlich.

Heu gehört auch nicht zum richtigen *Beistreu*

Wenn es draußen wärmer war als im Terrarium stimmt auch schon was nicht

Aber warum fragst du eigendlich wenn du selber so überzeugt bist und eh der Meinung bist, das es deinen beiden nicht schadet?

Heu wird ebenfalls nicht für die Igelhaltung empfohlen! Es kann sich um die Beine schnüren und schlimme Verletzungen bis hin zu Amputationen führen!

Bei dem Satz draußen wärmer als drinnen, stößt es mir auch etwas auf. Das Terra muss schon konstant warm sein und zwar auch die richtige Temperatur!

Du kannst dir das "schönreden", wie du magst und letztendlich (ja leider) mit deinen Tieren machen, was du willst. Ich denke aber, dass die oben genannten Gründe einleuchtend sind und nicht irgendwie aus der Luft gegriffen. Fakt ist, man tut seinem Igel mit Gartenauslauf KEINEN Gefallen und es ist in unserem Klima samt Flora und Fauna keine artgerechte Haltung.

Aktivitätszeit und Gesundheitszustand sowie geschütztsein mal dahingestellt!

Es ist aus meiner Sicht (und ich denke da stehe ich nicht alleine) nicht empfehlenswert!

Von daher, mache was du für richtig hältst aber bitte sei nicht enttäuscht, wenn etwas geschieht und von unserer Seite dann das Große "ich hab's dir ja gesagt" kommt.
Ich muss das einfach mal in all der Deutlichkeit sagen, weil ich nach all den Jahren einfach mal die Nase voll habe von all dem "vermenschlichen" der Tiere und all der falschen Handhabung, die trotz mehrfacher Aufklärung immer wieder verharmlost und schöngeredet wird. Das kommt den Tieren nunmal nicht zugute.

Ich denke, für dieses Thema sollte man dann auch nochmal eine groß sichtbare Aufklärung machen, scheint ja doch der ein oder andere wieder drauf zu kommen.

Drinnen war es kühler wie draußen. Sie stehen / standen geschützt an der Mauer in unserer Nähe, mit Häuschen, Röhre, Wasser, Futter, Schatten und Sonnenecken. Windgeschützt und trocken natürlich.

Hattet ihr tatsächlich 26 Grad draußen? *Ironieaus*

Schließe mich Kittys und Sandras Ausführungen unkommentiert an. Nur eines noch: was meinst du, wie schnell sich deine Igel draußen lustige Endoparasiten / Sonnenbrand einfangen...

hatte ja vor garnicht kurzer zeit babyigel dessen eltern draussen gehalten wurden. sie wurden mal eben von irgendeinen raubtier gerissen, ob das ein vogel , ne katze oder sonstwas war wissen sie nicht. und das war ein gesicherter katzenauslauf . wer da rein will kommt da rein .
mal von den parasiten abgesehen - floehe und anderes ungeziefer stört ein gitterkäfig nichts , auch ne maus kommt da mal schnell rein und verteilt ein paar andenken - und die laufen auch mal schnell am nachmittag ueber eine terasse :)

lg

silke

Ich finde es immer wieder schade, dass solche Themen zwar angefangen werden, es bei Kritik jedoch fast nie eine Atwort des betreffenden Themenstarters gibt.
Man sollte doch gerade als Exotenhalter kritikfähig aber vor allem auch lernbereit sein, denn die Kritik und Aufklärung unsererseits richtet sich ja in keinster Weise gegen den Halter sondern dient dem Wohl des Tieres.
Es ist wirklich schade, dass den meisten da einfach die Lernbereitschaft fehlt. Darunter leiden leider immer die Tiere!