hedgie-club

Hallo,

ich bin ein Neuling in Sachen "Weißbauchigel - Haltung" und muss sagen, dass ich das Ganze schon etwas unterschätzt habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich ihn wieder abgebe. Muss mich eben nur an ihn anpassen. Aber das bekomme ich hin.

Ich schildere mal: Ich habe meinen Igel seit letzten Donnerstag (er ist schon 8 Monate alt) und wollte ihn heute das erste Mal heraus nehmen, um ihm den großen Auslauf zu ermöglichen. Er hat ein Terrarium von 1,40 x 60 inklusive Etage mit 140 x 30 und rennt auch jede Nacht fleißig darin herum. Frisst, trinkt, wälzt sich ausgiebig im Sandbad, erkundet alles. Jedoch meine ich, dass das doch irgendwann langweilig und eintönig wird. Ich verändere jeden Tag ein bisschen, dass er jede Nacht etwas neues entdecken kann. Etwas zum Spielen, dann verteile ich manchmal das Trockenfutter überall, sodass er es suchen und sammeln muss. Dann gebe ich mal ein anderes T - Shirt von mir hinein. Eben habe ich einen kuscheligen Pantoffel von mir hinein gelegt.

Mein Problem ist, dass er sich noch nicht rausnehmen lässt, ohne zu buckeln und zu stacheln. Das hat vorhin ganz schön wehgetan. Die Stacheln. Soll ich ihn trotzdem hochnehmen? Mit einem Handtuch, oder vielleicht Handschuhen? Jetzt lasse ich ihn natürlich in Ruhe, aber morgen Abend meine ich.

Am Donnerstag hatte er mit uns eine weniger schöne 2 - stündige Autofahrt durch die Pampa, von der Züchterin nach Hause, über Land und dementsprechend holperig, durchzustehen. Danach wollte er natürlich nichts mehr von mir wissen. Ich habe ihn den ersten Tag und die erste Nacht komplett in Ruhe gelassen. Auch den zweiten Tag. Am dritten Tag habe ich dann angefangen, mit ihm zu sprechen (mit "Tag" meine ich eigentlich "Abend bzw. Nacht" ... ich lasse ihn tagsüber generell komplett in Ruhe ... da richte ich nur das Terra). Von Anfang an war ein getragenes T - Shirt von mir in seinem Häuschen. Darin schläft er auch seit dem ersten Tag. Sonntag bzw. gestern habe ich dann eine Weile vor dem Terrarium gesessen und die Türen komplett offen gehabt. Er hat sogar an meiner Hand geschnuppert. In der war ein Wurm. Den hat er aber nur leicht angeknabbert. Ihn scheinen Würmer nicht besonders zu locken. Oder er traut meiner Hand noch nicht.

Da ich es langsam angehen möchte, habe ich es bei diesem kleinen Fortschritt für gestern belassen. Hat sich dann auch gleich in eine Ecke zurückgezogen, was mir wahrscheinlich signalisieren soll, dass ich ihn alleine lassen soll. Diese Ecke hat er sich schon in den ersten 2 Minuten im Terrarium ausgesucht. In die geht er immer, wenn irgendwas ist.

Heute wollte ich ihn herausnehmen, nachdem er schon etwas länger als gestern meine Anwesenheit tollerierte und wieder an meiner Hand schnüffelte (diesmal sogar ohne Wurm, aber mit Trockenfutter), wurde aber ordentlich gepiekst, angenufft und angeknurrt. Da im Internet überall der Freilauf so betont wird, und wie wichtig er ist, möchte ich natürlich auch, dass er seinen eigenen auch mal kennenlernt. Hab alles schön vorbereitet, einen Teller mit Nassfutter und ein paar, erstmal tote, Insekten in den Auslauf gestellt und war voller Zuversicht. Tja ... war wohl nix. Er hat mir klar gezeigt, dass ich ihn nicht anfassen soll. Aber ich habe nicht die Möglichkeit den großen Auslauf an das Terrarium anzuschließen. Das würde ich ja gerne, aber geht nicht. Er wird demnächst noch einen kleinen Freibereich bekommen, den er benutzen kann, wann er will. Da gibt es einen Zugang vom Terrarium aus. Ins Terrarium passt das Laufrad nicht gut rein, weil es sehr viel Platz wegnimmt. Ist sehr groß. Das soll dann im Freibereich stehen. Der ist dann mit einer Heizmatte beheizt bzw. unterlegt.

Ist das denn schlimm, wenn er die erste Woche noch keinen Auslauf bekommt? Oder soll ich ihn tatsächlich zu seinem Glück zwingen?! Ich möchte ja auch nicht die böse Monsterhand sein, die ihn zu irgendwas zwingt. So kann das Vertrauen auch Schaden nehmen, was ja eigentlich aufgebaut werden soll. Glaube ich zumindest. Bin ich vielleicht zu übervorsichtig? Das Laufrad steht momentan auch im großen Auslauf. Er hätte also die ganze erste Woche weder Auslauf, noch Laufrad. Aber eben sein großes Terrarium, in dem er sehr aktiv ist, die Nacht über.

Meine Unsicherheit ist eben noch ziemlich groß. Ebenso wie seine. Ich möchte es morgen auf jeden Fall nochmal versuchen, ihn herauszunehmen, erstmal ohne Handtuch oder dergleichen. Vielleicht habe ich bis dahin ja auch ein paar Antworten hier.

Zudem: Ich habe die Züchterin gefragt, wann er denn bei ihr in der Regel immer munter wurde. Sie meinte, 22 Uhr, in etwa. Bei mir war es jetzt immer so um Mitternacht oder ein bisschen früher. Aber heute war er schon um 22 Uhr auf Achse. Hat mich überrascht, aber ich deute das mal positiv, dass er sich langsam gewöhnt und seinen Rythmus wiederfindet. Würdet ihr das so unterschreiben?

Gerne nehme ich Tipps von euch an, und lese mir Erfahrungsberichte durch.

Ich bedanke mich schon mal, LG