Tja, der Titel Notfalltier ist kein feststehender Begriff und diese Diskussion hatten wir ja schon öfter.
Für mich ist ein Tier erstmal immer ein Notfall, ob es aus richtig guten Gründen oder nur wegen mangeldem Interesse abgegeben wird.
Für das Tier kommt es wohl aufs Gleiche raus.
Und wie schon gesagt, muss man das von Fall zu Fall entscheiden. Die Leute, die bei ebay oder facebook ihre Tiere abgegen haben meist nicht viel Erfahrung und keine Ahnung was sich in der Igelwelt so abspielt.
Gäbe es eine offizielle Auffangstation für exotische Igel, könnte man den Leuten anbieten ihre Tiere dort umsonst abzugeben, da die Tiere aber bisher nur von Privatleuten aufgenommen werden und man meist nicht sicher sein kann, dass da nur ein großes Herz im Spiel ist, werde ich niemandem sagen, dass er seine Tiere umsonst abgeben soll. Bei vierjährigen Albinos ist das was anderes, die nimmt man sowieso nur wenn man ein riesiges Herz hat.
Aber die drei kleinen Mädels von Jessica, die nicht mal ein halbes Jahr alt sind, können ganz schnell mal sonstwo landen.
Es gibt ja Leute, die so dreist sind, so ein Igelchen für eine Schutzgebühr zu kaufen und dann beim Züchter nach einem Stammbaum zu fragen.
Das Thema Allergie ist auch so eine Sache. Bei mir wurden schon Igel abgegeben wegen Allergie und der frühere Besitzer hat Rotz und Wasser geheult und konnte sich kaum trennen. Cora hat wegen der Allergie so ziemlich alles ausprobiert und ist am Ende bei geschreddertem Küchenpapier gelandet. Das ist bei mehreren Igeln aber definitiv keine Dauerlösung.
Ich persönlich bin auch allergisch und wenn ich mit einem Igelchen zwei Stunden beim TA sitze bekomme ich extreme Atemprobleme auch ohne Streu dabei.
Ich kann aber damit umgehen, nehme brav mein Cortisonspray wenn ich längere Zeit im Igelzimmer sitze und gut ist es.
Wenn ich allerdings ein 10 Monate altes Kind hätte, dass keine Luft mehr bekommt, würde ich wohl auch keine Experimente mit verschiedenem Einstreu etc. starten. Da gehen die Kinder nunmal einfach vor.
Wahrscheinlich sind die Tiere, die wegen schwerer Krankheit abgegeben werden weniger in Not als wenn sie ungewollt bei kerngesunden Leuten rumstizen und nur halbherzig versorgt werden.
Ich finde aber das muss jeder für sich selber entscheiden und ich werde mich auch nur in soweit dazwischen hängen, dass ich den Kontakt vermittele. Ob man das Tier dann für einen Notfall hält, den man aufnehmen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich werde aber versuchen die Tiere im Auge zu behalten und mir alle Daten zu speichern, die ich bekommen kann.
Es gibt da so einige Leute und Tiere, die ich genau im Auge behalte und wo ich bei der ersten Verpaarungsankündigung eine bitterböse mail loslassen werde.
Ich habe bisher für fast jeden Notigel den ich aufgenommen habe, eine Schutzgebühr gezahlt und meist noch jede Menge Spritt verfahren. Somit habe ich im Durchschnitt 50€ Verlust pro vermitteltem Nottier gemacht. Aber man kann ja schließlich niemandem z.B. 200€ für einen 2 jährigen Albinobock abnehmen, der auch noch ein Salmonellen Dauerausscheider ist.
Für die vierjährigen Mädels wird überigens nicht viel Geld verlangt, sondern die schicke Minibar in der sie leben, ist so teuer.
Eigentlich ein tolles Terra, aber die Tiefe von 40cm macht es zu einem Rennmausparadies.